32. Sächsischer Hausärztetag - Vorträge am 15.11.2025
Zeit- und Stressmanagement
Mehr an das Praxisteam delegieren? Mehr Künstliche Intelligenz und digitale Angebote nutzen? Sicherlich ist das zur Effizienzsteigerung in unserem Gesundheitswesen sinnvoll. Zentral ist jedoch ein Zeitmanagement, das der Gestaltung einer kooperativen, vertrauensvollen Beziehung zu unseren Patient:innen Raum gibt. Wie können zeitfressende Interaktionen vermieden werden? Gute Beziehungen zu unseren Patient:innen und in unseren Teams sind auch für Ärzt:innen Stress reduzierend. Darüber hinaus schildere ich aus meiner langjährigen Praxiserfahrung, welche Änderungen der Praxisorganisation bis hin zum Terminplaner im Arbeitsalltag sinnvoll sein können.
Was ist Burnout und wie beuge ich vor?
Das erschöpfte Selbst ist ein Symptom unserer Zeit. Ärzt:innen wie ihre Patient:innen fühlen sich von Burnout bedroht. Der ICD 11 definiert Burnout nicht als eigenständige Diagnose, sondern als einen Zusatz zu einer Diagnose wie zum Beispiel der unipolaren Depression, wenn Erschöpfung und Lustlosigkeit im Zusammenhang des Arbeitsplatzes zu verstehen sind. Ich möchte Ihnen neurobiologische Hintergründe darstellen und das Symptombild entmystifizieren. Vor allem möchte ich Ihnen sinnvolle Strategien zur Vorbeugung vermitteln, die über die allgemeinen Empfehlungen: „Machen Sie viel Sport!“ oder „Entspannen Sie sich!“ hinausgehen. Das Erleben gelungener Patient-Arzt Beziehungen ist dafür zentral. Es erhält die Freude an unserem Beruf. Belastende Interaktionen können besprochen werden. Darüber hinaus werden Team-Konflikte reduzierende Elemente der Praxisorganisation und individuell Stress reduzierende Techniken im Arbeitsalltag dargestellt.
Chronische Schmerzen
Beispielhaft an einem Video eines Gesprächs in der hausärztlichen Praxis möchten wir mit Ihnen die Gesprächsführung mit chronischen Schmerzpatientinnen und -patienten thematisieren. Welche Beziehungsmuster belasten uns immer wieder in der Interaktion? Darüber stellen wir dar, wie neurobiologische Modelle der Schmerzentstehung uns helfen können, diese Patienten besser zu verstehen.